Der Leeraner Westerhammrich zeigte sich wieder von seiner mystischen Seite. An diesem kalten, feuchten Morgen schlich der Nebel über die Felder und ließ die Welt nur schemenhaft erscheinen. Ein stiller Moment, der fast unwirklich wirkte. Die Felder waren nur vage zu erkennen, Bäume und Büsche nahmen in der dichten Nebelwand nur noch die Umrisse eines verlorenen Traums an.
Die Witterung war rau – nass und kalt, mit Temperaturen, die knapp unter dem Gefrierpunkt lagen. Der Boden war klamm, und der Nebel kroch über alles hinweg. Die Gräben lagen ruhig da, das Wasser nahezu unbeweglich, als ob die Zeit in diesem Moment stillgestanden wäre. Kein Wind war zu spüren, und die Stille war überwältigend, nur unterbrochen vom gelegentlichen Rufen der Schafe in der Ferne.
Die Schafe standen weit verstreut auf der Weide, jeder für sich, in ihrer dicken Wolle eingehüllt. Ihre Felle boten ihnen Schutz vor der Kälte, und sie schienen sich mit der kühlen Ruhe des Morgens abzufinden, trotzig und gleichzeitig gelassen inmitten der feuchten, nebligen Weite.
Fotografisch war es ein Tag voller Herausforderungen und Belohnungen. Der Nebel machte die Details verschwimmen und ließ die Welt im Hintergrund beinahe verschwinden, doch genau das schuf eine Atmosphäre von Intimität und Einsamkeit. Es war nicht die Klarheit der Landschaft, die mich faszinierte, sondern die Weichheit des Moments. Die Kamera und die feuchte Kälte ließen keine einfachen Aufnahmen zu, doch jedes Bild, das ich inmitten dieser verschwommenen, stillen Welt einfangen konnte, fühlte sich wie ein kleines Kunstwerk an.
Es war ein Spaziergang, der mich wieder einmal daran erinnerte, dass die Natur sich nicht um die Jahreszeit schert. Sie lebt und verändert sich in jedem Moment – ruhig, aber immer von einer stillen Schönheit geprägt, die auch an den kältesten Tagen ihre Magie entfaltet.











